Nach Amore, Bussi und Niente jetzt also Ciao!. Nur damit keine Missverständnisse
aufkommen: Ciao! ist für Wanda natürlich kein Abschied. Sondern die Einladung an Euch alle, auch bei diesem nächsten Kapitel der Band dabei zu sein.
Die neue Platte ist die Revolver von Wanda, bestehend aus Marco Michael Wanda (Gesang, Gitarre), Christian Immanuel Hummer (Keyboard), Manuel Christoph Poppe (Gitarre), Reinhold Weber (Bass) und Lukas Hasitschka (Schlagzeug), produziert von Paul Gallister.
Wanda feuert aus allen Zylindern. Wie ein Boxer, der sich erholt und Kraft getankt hat und jetzt gierig die Schlagzahl erhöht.
“Spannend dass diese Welt noch steht“ singt Marco unnachahmlich auf Ciao!. Das ist eigentlich ein Wunder, Schatzi. Man muss sich bewusst machen, wie Wanda den
deutschsprachigen Rock’n’Roll in den letzten fünf Jahren fast im Alleingang mit den Alben Amore (2014), Bussi (2015) und Niente (2017) neu definiert und überall im deutschen Sprachraum die Verstärker angeschlossen haben. Jetzt lebt er wieder, der Rock’n’Roll – und wie! Gold und Platin Auszeichnungen folgten und Amore rangiert in der ewigen LP-Bestenliste der österreichischen Hitparade sogar gleich hinter dem „Beatles Red Album“. Ihre Live-Macht entfalteten die Herren auch 2018 für hunderttausende Konzertbesucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Meilenstein ganz sicher der epochale Auftritt auf der Ö3 Bühne des Wiener Donauinselfests im Juni 2018: Über 100.000 Fans aller Generationen. Wer dort war, wird auch noch den Enkelkindern davon erzählen.
Und jetzt geht es mit Ciao! weiter: Die Neue ist ein buntes Universum. Es wird frontal gerockt und angeschoben, dass es eine Freude ist (Ein schneller Tod, S.O.S., Das erste an was ich denk). Die Herren zappeln lässig wie ein Cocktail am Strand (Nach Hause gehen). Man lebt, liebt und träumt (Ein komischer Traum, Vielleicht) und geht fast an der Liebe zu Grunde (Zu wem oder was). Aber auch wenn man sich das Herz aus der Seele kotzt vor Schmerz, er bringt einen erstaunlicher Weise doch nicht um und jeder Neubeginn ist eine Chance (Ciao Baby als Hausmarke Wanda). Man gibt sich psychedelisch-wienerischen Exzessen hin, die jeder Band im Swinging London zur Ehre gereicht hätten (Gerda Rogers, Swing Shit Slide Show). Man schwelgt in folkig-rockigen Klangwolken, die an Kalifornien und Bombay zugleich erinnern (Alma, Der erste der aufwacht). Und findet zu sich (Nix reparieren).
Ciao! ist so ungeschminkt und grad wie jedes Mitglied der Band. Die Platte ist voller Hymnen, die leise und laut funktionieren. Sie ist wieder ein gewaltiger Schritt vorwärts und so vielseitig, so dicht, so fett wie bislang keine der Band davor. Sie klingt, als würde in „Müllers Büro“ gegeigt, aber 1966, 1983 und 2019 zugleich. Also zeitlos. Ein kraftstrotzender neuer Abschnitt in der Geschichte der Band. Frisch. Knackig. Bunt.