EIN LEBEN WIE IM FILM
In den 40er Jahren wurde das Glenn Miller Orchestra beim breiten Publikum immer populärer. Titel wie „Moonlight Serenade“ – Millers Erkennungsmelodie – und „In The Mood“ wurden zu Megahits. Das Glenn Miller Orchestra trat in großen Radio Shows auf und wurde für Filmauftritte verpflichtet.
In der Zwischenzeit waren die USA in den Zweiten Weltkrieg eingetreten, und Glenn Miller meldete sich freiwillig zur Air Force, die somit das beste Orchester für sich gewann, das das Militär jemals hatte. Die Big Band ging nach England und spielte für die GIs, die an der Invasion Europas beteiligt waren. Nach der Einnahme von Paris im Spätjahr 1944 trat das Orchester auch hier auf. Auf dem Flug nach Paris, für den Glenn Miller ein kleines Transportflugzeug nutzte, verunglückte er tödlich – die Absturzursache wurde niemals geklärt, und die Maschine blieb spurlos verschwunden.
Glenn Miller war schon zu Lebzeiten ein Idol, das Musikfans in aller Welt verehrten. Die Nachricht seines Todes erschütterte Millionen von Liebhabern seiner Musik. Doch der Mythos dieses großen Musikers und die Faszination seiner Musik sind bis auf den heutigen Tag lebendig.
DIE BIG BAND
Die Big Band von Glenn Miller stand exemplarisch für die Popularität und den kommerziellen Erfolg dieser neuen, vom Swing beflügelten Formation. Glenn Miller hatte bereits 1937 mit seiner ersten eigenen Band erfolgreich Platten aufgenommen, doch die Gruppe ging noch im selben Jahr auseinander. Der Durchbruch gelang Ende 1939. Das neu formierte Glenn Miller Orchestra wurde in die New Yorker Carnegie Hall eingeladen und führte dort Stücke wie „Moonlight Serenade“, „Little Brown Jug“ und „In the Mood“ auf. Der Erfolg war überwältigend. Und das hatte direkte Auswirkungen auf den Verkauf von Schallplatten. 1942 schließlich erhielt Glenn Miller die erste goldene Schallplatte der Musikgeschichte für „Chattanooga Choo Choo“.
GLENN MILLER
Glenn Millers Leben und sein musikalisches Wirken boten schon zu seinen Lebzeiten jede Menge Stoff für Legenden. Kein Wunder also, dass Hollywood zehn Jahre nach seinem frühen Tod „Die Glenn Miller Story“ auf die Leinwand brachte.
EIN LEBEN WIE IM FILM
Der Film von 1954 ist immer noch sehenswert: Als Hauptdarsteller konnte James Stewart gewonnen werden – einer der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler, der in den Golden Fifties zum Superstar avancierte. Natürlich hat der Film das Bild von Glenn Miller ein Stück weit idealisiert. Auf der anderen Seite zeichnet er aber doch ein recht authentisches Bild seines Protagonisten. So erzählt er von der materiellen Not des jungen Glenn Miller. Unvergesslich auch die Szene, in der Glenn Miller, der endlich seine eigene Big Band gründen konnte, am ersten Abend einen erkrankten Trompeter durch einen Klarinettisten ersetzen musste: Der unverkennbare Glenn-Miller- Sound war geboren.